22. August 2018 Armin Hoyer

Abarth 595 Pista | Wenn der Weg zur MotoGP auch auf vier Rädern so richtig Spaß macht

Abarth 595 Pista at Red Bull Ring | Photo: Armin Hoyer

Guntramsdorf | Niederösterreich – Der Abarth 595 Pista war in diesem Jahr mein treuer Begleiter zum Motorrad Grand Prix von Österreich in Spielberg. Am täglichen Weg zwischen meinem Quartier in Hohentauern und dem Red Bull Ring sowie in der restlichen gemeinsamen Zeit konnte ich den kleinen Sportler so richtig erfahren…

Und ich sag´s Euch. Schon beim Abholen des kleinen, gelben Flitzers beim Autohaus A.Ebner in Guntramsdorf war es sofort um mich geschehen. Die Farbe „Modena Gelb“, die Form und vor allem der Sound sind eine einmalige Kombination aus einer supersüßen Knutschkugel und einem echten Sportwagen.160 PS bei 5.500 U/min und ein Drehmoment von 230 Nm bringt der Abarth 595 Pista bei einem Gewicht von nur 1.075 kg auf die Straße.

Am Mittwochfrüh ging´s dann los zum Empfang der MotoGP-Stars am Grazer Hauptplatz mit vorheriger gemeinsamer Straßenbahnfahrt mit der Grand-Prix-Bim. Ich hatte ein wenig Stress in der Früh, um rechtzeitig weg zu kommen und war daher auch ein wenig genervt. Als ich aber in der Garage den Abarth startete, zauberte mir der Sound des Motors sofort wieder ein Lächeln ins Gesicht. Der Stress war augenblicklich verflogen und ich freute mich schon auf die Kurven der Semmering Schnellstraße S6, die ich von meinen wilden Ritten mit meiner Ducati Monster schon sehr gut kannte.

Erwartungsgemäß war die Fahrt nach Graz ein echter Genuss. Der 1,4 l T-Jet Vierzylinder Turbomotor dreht freudig hoch und lässt sich mit der serienmäßigen Fünfgangschaltung auch aufgrund des in der Mittelkonsole etwas weit oben angebrachten Schalthebels reibungslos schalten. Die langgezogenen Kurven der S6 nahm der Pista auch bei höherem Tempo vollkommen unbeeindruckt.

Durch das strafe Sportfahrwerk erhält man laufend eine unmittelbare Rückmeldung von der Straße. Die 205er Pirelli P Zero Nero auf den mattschwarzen 17 Zoll Felgen „Formula“ ergänzen die sportliche Performance. Natürlich muss man die harte Federung mögen, für sportliche Fahrer ist sie aber ein Traum. Ganz leichtes Untersteuern kann man nur erzwingen, indem man an enge Kurven richtig schnell rangeht. Ansonsten verhält sich der Abarth auch hier vollkommen neutral und spurstabil.

In Graz hatte ich aufgrund der überschaubaren Länge des Abarth von gut dreieinhalb Metern keinerlei Probleme eine Parklücke zu finden. Nach der MotoGP Auftaktveranstaltung in der 35 Grad heißen Landeshauptstadt kam ich zurück zum aufgeheizten Auto. Kurz Faltdach und Fenster auf, Klimaanlage voll aufgedreht und nach kürzester Zeit herrschten erträgliche Temperaturen im Innenraum des Pista. Ich sehnte mich schon sehr auf die Abkühlung in dem auf 1.274 Meter gelegenen Hohentauern, wo ich während der MotoGP im Berghof untergebracht war.

Am nächsten Tag in der Früh fuhr ich über Möderbrugg und Judenburg zum Red Bull Ring. Der Sound aus der vierflutigen „Record Monza“ Sportauspuffanlage ist bei jedem Start ein Ansporn zu sportlicher Gangart, welchem ich auch gerne folgte. Die Klappensteuerung erzeugte beim Beschleunigen und Schalten immer wieder mal ein leichtes Schnalzen, einfach herrlich.

Aufgrund ihrer Beschaffenheit sollte die Strecke von Hohentauern nach Spielbarg in den nächsten Tagen zu meiner Lieblingsstrecke werden. Insgesamt bin ich sie vier Mal in beiden Richtungen gefahren. Sie hat alles zu bieten, was eine gute Teststrecke braucht. Unterschiedlichste Kurvenradien, Kuppen und auch wechselnde Straßenbeschaffenheit. Die wechselhafte Wetterlage ermöglichte mir außerdem Testfahrten auf trockener und nasser Fahrbahn.

Und was soll ich Euch sagen. Der Abarth 595 Pista war allem gewachsen, sogar mir *gg*. Die möglichen Kurvengeschwindigkeiten beeindruckten mich sehr. Ich tastete mich von Fahrt zu Fahrt, Schritt für Schritt, immer weiter an das Mögliche heran. Bodenwellen in langgezogenen Kurven schluckte der Wagen unbeeindruckt, es hat mich nie versetzt, der kleine Italiener hielt immer die Spur. Wie schnell ich mit dem Abarth mittlerweile unterwegs war, merkte ich auch daran, dass ich laufend Motorradfahrer überholte, die selber sportlich am Weg zur MotoGP waren.

Die überragende Performance hat mich, ehrlich gesagt, schon ein wenig erstaunt. Aber nicht nur mich – auch einen freundlichen und „rasenden Reportern“ gegenüber offensichtlich milde gestimmten Exekutivbeamten *gg*. Auf der Rückreise von der MotoGP nach Wien hatte ich noch die Gelegenheit, den 595er bei hohem Autobahntempo zu testen. Hierzu sei erwähnt, dass der Abarth auch nahe der Höchstgeschwindigkeit von 216 km/h satt auf der Straße liegt und sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt.

ARMINS CONCLUSIO

Auf unseren gut 1.600 gemeinsamen Kilometern durch vier Bundesländer ist mir der kleine Abarth 595 Pista richtig ans Herz gewachsen. Das freundliche und auch sehr sportliche Aussehen, die Leistung und die Straßenlage haben mich mehr als beeindruckt. Der wunderbare Sound der Auspuffanlage ist sowieso einzigartig in dieser Klasse. Für das Offenfahren mit dem reibungslos funktionierenden Faltdach muss man beim Kofferraumvolumen ein wenig Abstriche machen. Legt man jedoch die Sitze um, findet sich ausreichend Platz für das Gepäck für zwei.

Vielen Dank an das Team des Autohauses A.Ebner, das mir das Auto für zwei Wochen zur Verfügung gestellt hat. Der Abarth 595 Pista war ein wunderbarer Begleiter auf meinem Weg zum Motorrad Grand Prix von Österreich. Wir haben viel erlebt, schön war´s!

Text: Armin Hoyer – arminonbike.com
Fotos: Armin Hoyer – arminonbike.com und Wolfgang Biegler – Autohaus A.Ebner

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