Nizza | Südfrankreich – Die Gran Corniche zwischen Nizza und Menton hoch über der französischen Rivieraküste ist eine der schönsten Panoramastraßen dieser Erde. Ein ideales Revier, um mit der neuen Ducati Scrambler Full Throttle entlang zu cruisen und dabei die wunderbare Aussicht zu genießen. Krönender Abschluss war die Ankunft beim Casino im Fürstentum von Monaco…
Bereits James Bond nützte die herrliche Kulisse der Grande Corniche („große Klippenstraße“), um sich im Bond-Streifen „GoldenEye“ in seinem Aston Martin DB5 eine Verfolgungsjagd mit einem Ferrari 355 zu liefern. Ganz so eilig hatte ich es diesmal nicht. Zu Mittag in Nizza angekommen, bezog ich umgehend mein Quartier im Herzen dieser wunderbaren Stadt an der Côte d’Azur. Mein erster Weg führte mich im Anschluss direkt zu Laurent, dem Eigentümer des Motorradhändlers Groupe Laurent Lachkar, der unter anderem auch offizieller Ducati-Händler (Ducati Nice) ist. Wie wir bereits im Vorfeld ausgemacht hatten, war ich gekommen, um zwei Tage lang Motorräder rund um Nizza zu testen.
GENUSSVOLLES CRUISEN ENTLANG DER GRANDE CORNICHE IM SPORTLICHEN LOOK
Am ersten Tag war die neue Ducati Scrambler Full Throttle an der Reihe. Das Design des neuen Scrambler-Modells ist von der Flat Track Renn-Szene inspiriert, genau an jenem Bike, das vom mexikanischen Rennfahrer Frankie Garcia 2018 in der American Super Hooligan Championship 2018 gefahren wurde. Ausgewählt hatte ich für diesen Test die Strecke von Nizza nach Monaco über die berühmte Panoramastraße Grande Corniche. Die im Auftrag von Napoleon auf den Spuren der Römer („Via Julia Augusta“) angelegte Straße, mit der offiziellen Bezeichnung „D 2564“, beginnt ganz unscheinbar an einer Kreuzung im Stadtviertel Riquier.
Schnell gewann ich an Höhe mit dem durchzugsstarken luftgekühlten L-Twin Zweizylindermotor der Ducati Scrambler Full Throttle mit 73 PS. Nach kurzer Zeit bot sich mir ein beeindruckender Blick über die Küstenmetropole Nizza. Am Boulevard de l´Observatoire ging es in einer großen Schleife rund um den Mont Gros, um dann in einem Waldstück weiter kräftig an Höhe zu gewinnen. Die seidenweiche 6-Gang-Schaltung in Kombination mit der sanften Kraftentfaltung (67 Nm Drehmoment) sorgten für zusätzlichen Genuss.
Der Blick durch die Bäume fiel dann hinunter auf das noble Küstenstädtchen Saint-Jean-Cap-Ferrat, einer malerischen Halbinsel im Mittelmeer zwischen Nizza und Monaco. Nach kurzem Verweilen an diesem schönen Ort ging es weiter in Richtung Col d´Eze. Es machte so großen Spaß, die Scrambler zu bewegen, dass ich von einem Besuch des historischen Altstadtkerns des idyllischen Bergortes diesmal leider absehen musste. Dies werde ich aber bestimmt bald mal nachholen.
IN STEILEN SERPENTINEN HINAB INS FÜRSTENTUM VON MONACO
Ich war bereits auf 507 Meter Seehöhe angelangt und weiter schlängelte sich die Straße Richtung La Turbie. Die fahrfertig 189 kg leichte und damit sehr handliche Scrambler ließ sich spielerisch in die Kurven legen, wirkte aber nie unruhig und lag immer satt auf der Straße. Der Sound des Doppelendrohr-Schalldämpfers von Termignoni ist kernig, dabei aber nicht aufdringlich. Die Bremsen standesgemäß von Brembo mit Bosch Kurven-ABS, ließen bei der Verzögerung keinerlei Zweifel aufkommen.
Die Spuren der früheren römischen Herrschaft sind entlang dieser Prachtstraße unübersehbar. Schon von weitem konnte ich die in den Jahren 7-6 v.Chr. ursprünglich 50 Meter hohe Siegessäule erkennen, die zu Ehren des römischen Kaisers Augustus dort errichtet wurde. Kurz nach La Turbie bog ich von der Grande Corniche auf die schmale Route de Beausoleil ab, die sich in engen Serpentinen steil ins Fürstentum von Monaco hinunterschlängelt. Die Straße gibt einen einmaligen Panoramablick auf den Stadtstaat frei und ist von künstlerischen Graffitis geziert. Nachdem ich die Moyenne Corniche im noch französischen Beausoleil gekreuzt hatte, war die Grenze zu Monaco erreicht.
Mein direkter Weg führte zum Casino von Monte-Carlo. Nach kurzem Verweilen für Fotoaufnahmen in Absprache mit den zahlreich vorhandenen Securities, fuhr ich weiter hinab zum Meer. Kurz vor der langsamsten Kurve der Formel 1, der Loews-Haarnadel, fand ich direkt an der Strecke einen offiziellen Motorradparkplatz für meine Scrambler. An einer Stelle, an der in wenigen Wochen die Formel-1-Boliden entlangbrausen werden.
Zum Abschluss gönnte ich mir noch einen wohlverdienten Espresso auf der Terrasse des Starbucks Ni Box-Monaco mit Blick auf die beeindruckende Baustelle des derzeit durch Landgewinn aus dem Mittelmeer neu entstehenden Stadtbezirkes Portier Cove. Den restlichen Abend verbrachte ich noch in Monaco. Spät aber doch ging es zurück nach Nizza, wartete doch am nächsten Tag ein weiterer Test auf mich.
Text und Fotos: Armin Hoyer – arminonbike.com
Johanna
Ein sensationeller Bericht!!!
Mir gefällt die Information über die Technik des Bikes , die auch für einen Laien wie mich interessant ist.
Die Beschreibung der Landschaft und dazu auch geschichtlicher Hintergrund finde ich genial.
Wie immer ein toller Bericht