Spielberg | Red Bull Ring – Nach einem eher durchwachsenen Qualifying am Samstag belegte der KTM Test-Fahrer Mikka Kallio im Rennen auf der KTM RC16 den hervorragenden 10. Platz. Die bisher für KTM sehr gut verlaufende erste volle Saison in der MotoGP fand damit auch beim Großen Preis von Österreich eine Fortsetzung…
Das KTM-Werksteam bestreitet heuer die erste vollständige MotoGP-Saison. Die im Februar präsentierte RC16 ist das erste österreichische MotoGP-Bike der Geschichte. Der KTM-V4 mit 990 ccm leistet 270 PS bei 16.000 U/min. Neben den beiden Stammfahrern Pol Espargaró und Bradley Smith war in Spielberg heuer auch der sehr erfahrene Testfahrer und früher erfolgreiche KTM-Team-Fahrer Mika Kallio mit einer Wildcard am Start.
Die KTM Sportmotorcycle GmbH blickt schon auf viele Erfolge in der Motorradweltmeisterschaft zurück. Bislang 73 Grand Prix-Siege in der 125er bzw. Moto3 und der 250er-Weltmeisterschaft sowie zwei WM-Titel in der Moto3. Die heurige erste Saison in der MotoGP ist bisher schon sehr gut verlaufen. Pol Espargaró kam mit einem 9ten Platz vom Grand Prix in Brünn hierher nach Spielberg. Er hatte damit am letzten Sonntag die erste Top-Ten-Platzierung für das Red Bull KTM Factory Racing Team bereits im 10ten Rennen erreicht.
Nach dem Qualifying am Samstag war ich zum Media Debrief in die Red Bull Energy Station eingeladen. Das mit „Holzhaus“ bezeichnete Gebäude wurde rechts vom Eingang zum Paddock extra für die MotoGP aufgebaut. Die hochmoderne Team-Hospitality wurde aus hochwertigem Tiroler Zirbenholz gefertigt.
Die Qualifying-Ergebnisse des KTM-Teams waren eher durchwachsen ausgefallen. Der an 22ter Stelle platzierte Bradley Smith berichtete von Problemen an der Hinterradbremse. Das Bike habe sich vom Beginn aber bereits insgesamt stark verbessert. Er fühle sich daher auch gut für das Rennen und glaube an eine bessere Performance seiner RC16 am Renntag. Der 16te im Qualifying und damit bestplatzierte KTM-Fahrer Pol Espargaró sprach von Locking-Problemen am Vorderrad, der Motor sei jedoch Top und zähle zu den fünf stärksten im Feld.
Mika Kallio war mit seiner 18ten Position und der allgemeinen Performance zwar nicht uneingeschränkt glücklich, jedoch schon sehr zufrieden. Er sei knapp an Pol herangekommen und sehe im Rennen eine Platzierung im Bereich 10-16 als durchaus realistisch. Eine gute Platzierung sei auch sehr wichtig für seine laufenden Vertragsverhandlungen, da er auf einen fixen Startplatz für die Saison 2018 hoffe. Locking am Vorderrad hatte er nicht gehabt, die Reifenwahl für das Rennen werde für alle schwierig werden.
Im Rennen am Sonntag konnte Mika seine Einschätzung mehr als bestätigen und mit dem 10ten Platz das bereits zweite Top-Ten Ergebnis innerhalb einer Woche für das KTM-Werksteam herausfahren. Er hatte sich im Rennen um acht Plätze verbessert und war mit weniger als 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger über die Ziellinie gegangen. Ein weiteres sensationelles Ergebnis für die Mattighofener. Pol wurde schuldlos in eine Startkollision verwickelt, bei der seine Hinterradbremse beschädigt wurde. Dies bedeutete leider das Aus für ihn nach nur wenigen Metern. Bradley Smith konnte sich mit dem 18ten Platz gegenüber dem Training nur wenig steigern.
Resümierend gesehen also eine sehr positive Entwicklung des Red Bull KTM Factory Racing Teams in der ersten vollen MotoGP-Saison. Ich bin schon gespannt, wo das Team in einem Jahr stehen wird und freue mich schon darauf, wieder vom Red Bull Ring für Euch zu berichten.
Text und Fotos: ARMIN ON BIKE | Armin Hoyer – arminonbike.com