Red Bull Ring | Spielberg – Auf Einladung von Alfa Romeo Austria und der Motor Village Schönbrunn bin ich meinem Herzen gefolgt, um am Red Bull Ring erstmals den Alfa Romeo Stelvio zu fahren und zu testen. Ruf des Herzens deshalb, weil mir dieser sportliche SUV nicht mehr aus dem Kopf geht, seit ich ihn das erste Mal letzten Juli auf der Autobahn Richtung Monaco sah…
Es war im letzten Sommer auf einem meiner berüchtigten ARMIN ON BIKE X-Trips unterwegs, als ich mit meiner Ducati Monster im Tiefflug von Ospetaletti an der italienischen Riviera kommend zu Freunden in ein kleines Bergdorf in den französischen Seealpen fuhr. Es war Liebe auf den ersten Blick mit dem roten Alfa Romeo Stelvio. Ich konnte den Wagen zu Beginn gar nicht richtig einordnen, da ich ihn nie zuvor gesehen hatte. Seit diesem Tag nähere ich mich diesem Wagen Schritt für Schritt, indem ich ihn bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten fotografiere und meine Erlebnisse auf meinen Social Medias mit meinen Freunden und Followern teile.
Dies gipfelte bisher darin, dass vor meiner Sardinien-Reise im März, ein E-Mail von Fiat Chrysler Automobiles Austria in meinen Posteingang flatterte, in dem ich zur SCUDERIA ALFA Driving Experience am Red Bull Ring eingeladen wurde. Die Freude war groß, da ich endlich die Gelegenheit hatte, den Alfa Romeo Stelvio zu testen, der im vergangenen Sommer mein Herzen im Sturm erobert hatte. Von Linz kommend bin ich an diesem Samstag über Hohentauern am Triebener Tauern-Pass nach Spielberg zum Red Bull Ring gefahren. Schon die Anreise war an diesem Tag ein Genuss. Das wunderbare Wetter und die herrliche Landschaft luden zum sportlich-entspannten Offenfahren ein. Am Red Bull Ring angekommen wurde ich sehr freundlich von den Mitarbeitern von Alfa Romeo Austria und der Motor Village Schönbrunn empfangen und über den Ablauf der Veranstaltung informiert. Nach einem kurzen Espresso an der Bar, war ich schon dran für das Fahrer-Briefing.
Zuerst wurden uns die technischen Details und Highlights der zu testenden Alfa Romeo-Modelle erklärt, um genau informiert zu sein, welche Fahrzeuge uns an diesem Tag erwarteten. Die Vielzahl an verbauten Aluminiumteilen und eine Antriebswelle aus Karbonfaser tragen zum kompromisslosen Leichtbau bei. Die ausgewogene Achslastverteilung von 50:50 auf Vorder- und Hinterachse fördert zusätzlich die Fahrdynamik der beiden getesteten Modelle Giulia und Stelvio. Drei unterschiedlichen Fahrmodi, durch die jeweils die wichtigsten Fahrparameter optimal aufeinander und auf die Fahrsituation abgestimmt werden und ein Allradantrieb, der die Kraftverteilung auf die jeweiligen Fahrverhältnisse anpasst, stellen weitere technischen Highlights dar. Diese tragen neben der Performance auch maßgeblich zur Fahrsicherheit bei.
Im Anschluss daran erklärte uns der Instruktor Alfred Schachner vom Projekt Spielberg, dem Betreiber des Red Bull Rings, Details zur Rennstrecke und den Ablauf des Tests. Bei den Besonderheiten des Rings sei im Besonderen die Topografie zu erwähnen. Auf 4,3 Kilometer Streckenlänge beträgt der Höhenunterschied 65 Meter und die maximale Steigung liegt bei 12%. Auch die Möglichkeit, dass zur selben Zeit die unterschiedlichsten Wetterbedingungen vorherrschen können, unterstreicht die Einzigartigkeit dieser Rennstrecke. Letzteres hat uns aber Gott sei Dank nicht betroffen, da wir an diesem Tag im April strahlenden Sonnenschein und angenehme Temperaturen von knapp über 20 Grad hatten.
Alle 40 Minuten kamen rund 30 neue Alfisti zum Fahren, die eingeteilt in die drei Gruppen „Giulia“, „Stelvio“ und „Mixed“ antraten. Ich hatte mich für die Gruppe „Mixed“ entschieden, um sowohl Giulia als auch Stelvio testen zu können, um damit einen Vergleich zwischen den beiden Fahrzeuggattungen zu haben. Wir waren immer zu zweit in einem Auto. Eine Session bestand aus vier Läufen, wobei beim ersten Mal an der Box der Fahrer gewechselt wurde und dann das Fahrzeug und im Anschluss noch einmal der Fahrer. So hatte jeder die Möglichkeit, in beiden Fahrzeugen jeweils zwei Runden zu drehen. Bei meinem letzten Turn konnte aus Zeitgründen nur noch eine Runde gefahren werden.
Nach meinem ersten Antreten kurz nach Mittag, das mehr dem Aufwärmen und technischen Vorbereitungen diente, hatte ich am Nachmittag die Gelegenheit mit Hannes Herr, einem erfahrenen Kart-Fahrer in den Testautos Platz zu nehmen. Wir hatten uns auf Anhieb gut verstanden und starteten mit einem Alfa Romeo Giulia Super 2.0 ATX RWD mit 200 PS in der Farbe `Grigio Vesuvio´, ausgestattet mit schwarzem Leder und den klassischen 19“ Alfa-5 Loch Leichtmetallfelgen.
Wir hatten zu Beginn das Glück, das erste Auto direkt hinter dem Instruktor zu sein und so die Möglichkeit des nahezu ungestörtes Fortkommens. Wie in dem obenstehenden, ersten Video gut zu sehen ist, war es Hannes dadurch möglich, den Wagen sehr sportlich über den Red Bull Ring zu lenken. Wir beide waren sehr verwundert, dass es sich dabei „nur“ um die 200 PS-Version mit Hinterradantrieb handelte, da der Wagen über eine phänomenale Straßenlage und auch für sportliche Gangart vollkommen ausreichende Motorisierung verfügte.
Nachdem wir beide mit der Giulia gefahren waren, gab es den vorher beschriebenen Wagenwechsel an der Box. Jetzt war endlich das Auto dran, in das ich mich vor einem knappen Jahr auf Anhieb verliebt hatte. Ein Alfa Romeo Stelvio Super 2.0 ATX AWD mit 280 PS in der Farbe `Rosso Competizione´ auf 20” 10-Speichen Leichtmetallfelgen. Ein echter Hingucker dieser Wagen, weil er doch die Welt von SUV und Sportwagen sehr gut vereint. Und so beeindruckend fuhr er sich dann auch. Zuerst fiel mir gleich die sehr edle und hochwertige Innenausstattung auf und dann ging es schon wieder raus auf die Strecke.
Die „Freie Fahrt“ war in diesem Durchgang aufgrund eines vor uns wesentlich langsamer bewegten Fahrzeuges diesmal zwar etwas eingeschränkt. Wie in dem nachstehenden zweiten Video aber zu sehen ist, konnte ich durch zwischenzeitlich immer wieder langsameres Fahren einen Abstand entstehen lassen, um dann ungehindert testen zu können. Aus Sicherheitsgründen war ein Überholen verständlicherweise nicht erlaubt, dies schränkte jedoch die Testmöglichkeiten schon ein wenig ein. Nichtsdestotrotz konnte ich feststellen, dass dieser Wagen für einen SUV eine erstaunlich gute Straßenlage hat und kaum von der eingeschlagenen Spur abzubringen ist, was mich in echtes Staunen versetzte. Die beeindruckenden Beschleunigungswerte und Leichtfüßigkeit für einen SUV sind neben dem Motor auch auf das niedrige Leergewicht von nur 1.660 Kilogramm zurückzuführen.
ARMIN ON BIKE Resümee: Für mich war dieser Ausflug in die Welt der vier Räder ein äußerst gelungener. Dies ist der sehr freundlichen und kompetenten Betreuung durch Alfa Romeo Austria und der Motor Village Schönbrunn, hier sei im Besonderen Ilaria Salatino erwähnt, und der hoch emotionalen und allen technischen Raffinessen ausgestatteten Fahrzeuge zu verdanken. Der perfekte Rahmen und die optimale Infrastruktur, die wieder einmal vom Projekt Spielberg geboten wurde, seien hier auch noch zu erwähnen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, meine vertrauten zwei Räder wieder einmal zu verlassen, um bei der SCUDERIA ALFA dabei zu sein. Bis dahin wünsche ich allen Beteiligten weiterhin viel Freude und Erfolg mit „La Meccanica delle Emozioni“. Vielen Dank und bis bald!
Text und Fotos und Videos: Armin Hoyer – arminonbike.com
Foto von Armin Hoyer: Georg Krewenka – krewenka.com