Dunajská Streda | Südwestslowakei – Noch hat sich mein Traum nicht erfüllt, wie das Beitragsbild vielleicht vermuten liese, eine Ducati Panigale R auf der Rennstrecke fahren zu dürfen. Aber das erste Mal ein Superbike zu pilotieren, war trotzdem ein echtes Erlebnis…
Was soll ich sagen, normalerweise bin ich ja nicht um Worte verlegen, aber dies hat mich wirklich sprachlos gemacht. Nicht zuletzt deshalb bin ich jetzt gerade am Sonntagvormittag noch nahe dem Slovakia Ring in Dunajská Streda und nicht wie geplant schon gestern abgereist. Nun aber im Detail, wie es zu meiner ersten Begegnung mit einem wirklich schnellen Motorrad kam.
Wie berichtet, bin ich am Freitagabend am Slovakia Ring angekommen, habe im Ring Hotel eingecheckt und bin dann zur Registrierung der Rennstrecken-Veranstaltung direkt am Beginn der Boxengasse gefahren. Die professionelle Abwicklung der Anmeldeformalitäten von Roman hat mir sehr gut gefallen. Besonders hat mich gefreut, dass ich zwei Turns am Ende des Tages mit dem Superbike zugeteilt bekommen habe. So hatte ich die Möglichkeit mit meiner Monster die Strecke davor drei Turns lang kennenzulernen. Im Anschluss konnte ich mit Marco ein wenig Fachsimpeln – grins.
Nachdem ich am Abend nach dem Abendessen noch meinen Blog für Euch geschrieben und veröffentlicht hatte, fiel ich in einen kurzen aber dafür umso intensiveren Schlaf. Um 7.00 Uhr Früh am Samstag erwacht, war es irgendwie anders als an anderen Tagen. Heute war der Tag für mich, auf den ich mich lange gefreut hatte. Ich, das erste Mal auf einer Rennstrecke und noch dazu mit einem so tollen Supersportler. Routiniert waren für mich an diesem Tag nur die Abläufe in der Früh zum raschen Verlassen meines Zimmers um nach einem kurzen Frühstück möglichst schnell in die Boxengasse zu kommen. Alles andere war jetzt schon Adrenalin pur.
Ich hatte das Glück am Vorabend noch einige wirklich sympathische und schnelle Jungs aus Oberösterreich kennenzulernen, die mich sofort ganz spontan und unkompliziert einluden, ihre zwei Boxen (23 und 24) mit Ihnen zu teilen. Auch Ihre Unterstützung während des gesamten Tages hat mir wichtigen Halt gegeben. Spät dran wie immer, war es dann auch schon Zeit zur Fahrerbesprechung zu eilen. In all der Aufregung hatte ich ganz vergessen mein iPhone zum Fotografieren mitzunehmen. Auch hier wieder ein herzliches Welcome von Philipp und unseren beiden Instruktoren des heutigen Tages. Philipp hat uns gemeinsam mit Zwedi und Leo, routiniert und professionell das Wichtigste für einen sicheren und spaßreichen Tag am Ring mitgegeben. Reifenservice von Michelin war ebenfalls vor Ort.
Dann ging es Schlag auf Schlag, um 9.00 Uhr war Streckenbesichtigung mit unseren beiden Instruktoren, keine Selbstverständlichkeit bei solchen Events, aber sehr hilfreich vor allem für Leute wie mich, die das erste Mal auf dieser Strecke waren. Zwei Runden und dann sind wir alle in einer Kurve stehengeblieben, um Details zu Linie und Fahrtechnik zu besprechen. Die ersten drei Turns bin ich mit meiner geliebten Monster gefahren. Überrascht von den vollkommen anderen Geschwindigkeiten auf einer Rennstrecke fand ich mich ständig im Drehzahlbegrenzer wieder, konnte dies trotz angestrengter Bemühungen nicht verhindern.
Da ich dann noch von Stefan erfahren habe, dass dies auf Dauer für einen Zweizylinder nicht gut ist und bei schnelleren Runden auch mein teurer Reifensatz sehr litt, habe ich beschlossen den zweiten und dritten Turn materialschonender zu fahren, die Linie besser zu lernen und mich voll auf die beiden Turns mit den Superbikes zu konzentrieren. Auch wurde mir klar, dass mein kleines Monster mit 821 ccm und 107 PS nicht sehr für die Rennstrecke geeignet ist und ich ihr dies nicht mehr antuen würde.
Dies konnte ich ihr auch plausibel machen und sie erlaubte mir, da sie meine Liebe für die Geschwindigkeit kennt, den darauf folgenden kurzen Seitensprung – grins. So kam mein Aufeinandertreffen mit der neuen Fireblade immer näher. Ich war ruhig und fokussiert, jedoch innerlich sehr aufgewühlt. Die Zusage von Zwedi, mich bei meinem ersten Turn mit der wilden Schönheit zu supporten, sprich vor, hinter, einfach rund um mich zu fahren beruhigte mich jedoch sehr. 15.40 Uhr, Slovakia Ring, Showdown für mich: Erstmals auf einem Ring und erstmals mit einem Bike dieser Kategorie. Marco hat mir noch kurz das Bike erklärt und dann ging’s endlich los.
Wie es im Detail gelaufen ist, berichte ich Euch sehr gerne in meiner Nachberichterstattung. Außerdem konnte ich schon einige meiner GoPro-Videos sichten und ich verspreche Euch, diese zeigen eindrucksvoll, was für einen Neuling auf diesem unkompliziert zu fahrenden Bike bei all dem gebotenen Support vor allem von meinen Jungs möglich ist. Aber diese bewegten Bilddokumente möchte ich in Ruhe zu Hause sichten und für Euch aufbereiten und dann veröffentlichen. So, jetzt muss ich los zum Slovakia Ring, ich freue mich auf neue atemberaubende Eindrücke, fahren hab ich heute nicht mehr vor, aber mal sehen…
Text und Fotos: Armin Hoyer – arminonbike.com, Fabian, Thomas und Honda Austria