Marine de Porto | Korsika – Bonjour France, ein wunderschöner Morgen begrüßt mich hier um halb sieben in Marine de Porto. Es wäre sehr verlockend, ein frühes Bad im Meer zu nehmen, die 19 Grad Außentemperatur und das noch wesentlich kältere Wasser halten mich noch davon ab…
Spätestens in Sardinien wird es dann soweit sein und die eingepackte Badehose kommt zum Einsatz. Gestern war ein langer Tag, nachdem ich 15 Stunden unterwegs war, bin ich um Punkt zehn hier angekommen. Reine Fahrzeit war knapp über vier Stunden bei rund 180 km. Das sagt schon einiges über Art und Anzahl der Kurven aus, zumal man vor Calvi schon auch einige Zeit richtig schnell fahren kann. Losgegangen auf Korsika ist es in Bastia, die rund vierstündige Überfahrt von Italien war sehr angenehm. Der Anblick auf das leicht wolkenverhangene Korsika war bei der Ankunft genial, das Runterfahren von der Fähre hektisch und kurz auch anstrengend. Frankreich, wir kommen! Da ich keine Zeit hatte, das Gepäck auf meiner Monster zu fixieren, hatte ich zum ersten Mal die zwei Kriega Drybags zusammen mit dem Schultergurt umgeschnallt. Es ging vom Gewicht her, war für mich aber an der Grenze.
In einem Tunnel in Bastia ist mir dann schnell klar geworden, dass hier ein wenig anders gefahren wird. Als ich in gewohnter Weise in einer langgezogenen Kurve zwischen den Autos durchbollerte, musste ich feststellen, dass dies hier andere auch tun. War dann etwas knapp, aber alles im grünen Bereich. In Österreich erlebe ich so etwas sehr selten. Wie gewohnt wollte mich Google Maps wieder vom geplanten Weg abbringen, kann mich mittlerweile aber nicht mehr ärgern, hab’s einfach ausgeschaltet. Daniel hat mir auf der Fähre einige Tipps für eine neue Navigationslösung gegeben, mit Google Maps werde ich nicht mehr auf Reisen gehen. Ich musste kurz zurück fahren, um dann links direkt steil hinauf in die Berge zu fahren. Oben angekommen erschließt sich am Weg hinunter auf der B81 ein atemberaubender Blick auf den Golfe de Saint-Florent. Aber seht selbst:
Es ist herrlich hier in der Bucht von Marine de Porto mit Blick auf das glasklare Meer und die Berge zu bloggen, aber eine echte Herausforderung zugleich. Der Upload des Videos war echt nicht einfach, immer wieder WiFi-Unterbrechungen und geringe Bandbreite. Auch beim Bloggen immer wieder Speicherprobleme. Auch wenn mir das jetzt wieder Datenvolumen kostet, bin ich wieder auf den mobilen Hotspot von meinem iPhone umgestiegen, auch nicht schnell, aber zumindest verlässlicher. Außerdem muss ich schneller werden beim Bloggen.
Obwohl ich hier auf der Reise nur vier bis fünf Stunden Schlaf benötige, wäre in Wien undenkbar, bin ich ständig hin und hergerissen zwischen Fahren, Schauen, Fotografieren, Filmen und Bloggen. Fühle mich schon ein wenig getrieben, nicht leicht diese ständig atemberaubenden Eindrücke zu verarbeiten, aber ich bin ja erst am Anfang, grins. So nach dem kurzen Exkurs in das tägliche Brot eines Bloggers geht’s weiter mit dem gestrigen Tag. Ich wollte bis Calvi durchfahren, aber die Bar L’escale im Hafen von Saint-Florent lud mich zum Verweilen ein und ich nahm die Einladung an. Dort hab ich wunderbares französisches Baguette gegessen und meinen auf der Fähre begonnen gestrigen Bericht fertiggestellt.
So, jetzt werde ich mein Monsterle anstarten, sie wartet schon. Die Fähre in Bonifacio aber sicher nicht, sollte um halb vier dort sein. Obwohl, die Fähren fahren ja öfter, bin noch nicht sicher, ob ich mich so schnell wieder von Korsika trennen kann. Mein geliebtes Google Maps schlägt mir 4:13 Stunden reine Fahrzeit und 212 km vor und ich habe wie oben beschrieben auch noch anderes vor, grins. Wenn alles nach Plan läuft, gibt’s morgen mehr von gestern und das wahre Highlight des gestrigen Tages, die D81b kommt ja noch. Aber so wie es mit den Plänen bisher verlaufen ist…
Text, Fotos und Video: Armin Hoyer – arminonbike.com