Cagliari | Sardinien – Nachdem ich auf Korsika mit einigen technischen Problemen zu kämpfen hatte, die ich dann in Alghero ganz gut lösen konnte, ist es mir heute endlich wieder möglich, auch hier zu berichten. Es ist in der Zwischenzeit viel passiert, aber alles der Reihe nach…
Wir waren im Hafen von Saint-Florent stehengeblieben. Dunkle Wolken waren dort aufgezogen und so war ich am überlegen, weiterzufahren oder nicht. Ich entschied mich dann für weiterfahren, was eine gute Entscheidung war, denn ich war schon spät dran und aus den dunklen Wolken kamen in Calvi nur ein paar Tropfen. Das Wetter wurde dann immer besser. Nach den wunderbaren, abwechslungsreichen Kurven der D81, war dann auf der T30 bis Calvi erstmals auch etwas schnelleres Fahren möglich. Lange Geraden, langgezogene Kurven und die breite, übersichtliche Straße luden dazu ein – rechts daneben der Blick auf das wunderbare Blau des Meeres. Kurz nach der Einfahrt nach Calvi war dann tanken und auch eine kleine Stärkung für mich angesagt. Dann ging’s schon weiter durch die Altstadt von Calvi.
Es war schon halb sieben und ich hatte noch einen langen Weg vor mir. Die Kapelle Notre-Dame de la Serra wollte ich trotzdem nicht versäumen, hatte ich doch schon zu Hause über den wunderbaren Blick von dort auf Calvi gelesen. Und es war in der Tat so, schon die steile Auffahrt entlang schroffer Felsenformationen war ein Erlebnis. Oben dann, ich war ganz alleine dort, verspürte ich eine ganz eigene Stimmung, die dazu einlud, dem Moment Einhalt zu gebieten.
So hatte mich der Weg auch schon auf die D81b geführt, die Straße die einerseits für den tollen Ausblick bekannt ist, aber auch für die schlechten Straßenverhältnisse. Da aber genau in Richtung der Straße die Sonne dabei war, ins Meer zu versinken, war für mich klar, dorthin muss ich einfach fahren. Für diese Entscheidung wurde ich mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang belohnt.
Zur Straße selbst: das erste Stück ist sehr gut zu befahren, dazwischen wird es dann eine Zeitlang etwas holpriger, um dann auch wieder besser zu werden. Also mit meiner Monster mit Standard-Fahrwerkseinstellungen sowie 2,3 Bar vorne und 2,7 Bar hinten in den Reifen kann man den schlechteren Abschnitt ganz gut mit 50-60 km/h meistern. Und bitte, wenn Ihr dort mal in der Gegend seid, unbedingt fahren und am besten in der Zeit zum Sonnenuntergang hin. Keine Sorge, Google Maps kennt die Straße zwar nicht als Route, aber sie ist definitiv da – grins.
Nach der D81b ging es dann auch auf der D81 wunderbar kurvig weiter. Da es schon spät geworden war, wurde es richtig finster. Da war ich froh, noch vor meiner Abreise in Wien meine originale Scheinwerferlampe gegen eine Osram Night Racer 110 H4 getauscht zu haben. Das Licht ist vergleichsweise wesentlich heller als bei der Originallampe, einziger Kritikpunkt, das Fernlicht ist mir auf einen etwas zu kleinen Bereich fokussiert. So ging es noch einige Zeit durch die Dunkelheit, bis dann plötzlich unter mir das wunderschön beleuchtete Marine de Porto auftauchte. Dort wurde ich zu später Stunde sehr nett empfangen und es gab sogar noch ein gefülltes Baguette und Getränke mit aufs Zimmer.
So jetzt werde ich noch den WIND-Shop Cagliari besuchen, vielleicht können ja die meine Prepaid-Datenkarte Simwind 5GB in meinem Tablett zum Laufen zu bringen. Im WIND-Shop in Alghero und auch hier in meinem B&B hat es trotz größter Anstrengungen leider niemand geschafft. Da dies aus meiner Sicht an Sprachproblemen lag, das Tablett ließ sich nicht auf Italienisch umstellen, habe ich jetzt ‚Italienisch‘ gedownloadet und bin daher guter Dinge, dass es jetzt dann klappen wird. Ich werde berichten, ob es auf dieser Reise noch gelingt. Jetzt warte ich noch bis mein 1,2 GB Video-Upload fertig ist, ist gerade bei 72%, dass ich dann noch hier die Fotos und ein Video für Euch uploaden kann und dann geht’s nach dem WIND-Shop endlich an den Spaggia di Punta Molentis. Ist aber eh ein guter Zeitpunkt für mich, da es mir jetzt ohnehin in der Sonne noch zu heiß am Strand wäre. Ihr seht also, das Bloggerleben ist echt hart – grins.
Text, Fotos und Video: Armin Hoyer – arminonbike.com